Außerordentliche Mitgliederversammlung stimmt für Austritt – Warum eigentlich?

christian

4. Juli 2025

Die Mitgliederversammlung der KiepenKerle hat ein eindeutiges Votum gegen den Verbleib in der VG 44 abgegeben. 20 Mitglieder waren der Einladung gefolgt, die Abstimmung war einstimmig bei drei Enthaltungen. Zwei Mitglieder hatten ihr Votum außerdem schriftlich abgegeben. Der Antrag beinhaltet außerdem den Auftrag an den Vorstand, sich aktiv um die Gründung einer neuen VG zu bemühen.

Vor der Aussprache hatte Christian die Hintergründe, Gründe und Anlässe für den Antrag beschrieben, die im Wesentlichen hier noch einmal dargestellt werden.

Münster hat sich in den letzten 15 Jahren rege an der Verbandsgruppenarbeit beteiligt und ist an vielen Stellen und Projekten aktiv gewesen.Mit Dieter Burzlaff, Klemens Kuhlmann, Christian Schneider und Bernd Schnell sind wir quasi durchgängig im Vorstand gewesen, z.T mit mehreren Personen / Funktionen zeitgleich. Ob Jubiläum, Einführung von Tablets, einheitliche Gestaltung der Preise auf VRL-Turnieren, Online-Angebote während der Corona Zeit und viele andere mehr – Münster ist ein engagierter Club in der VG  gewesen. Dies gilt ähnlich für den Skatclub Rhade, auch Stadtlohn hat in den letzten Jahren viel Energie in die VG gesteckt. Diese Form von aktiver Beteiligung an der Verbandsgruppenarbeit wird aber  nur von einer Minderheit der Clubs geleistet, etliche Clubs sehen sich eher als passive Mitglieder. Diese Passivität der Clubs ist in vielen Versammlungen erfolglos angesprochen und kritisiert worden. Leider gab es aber faktisch keine Alternative zur Mitgliedschaft in der VG 44.

Das hat sich seit 2023 aber geändert. Durch die Neustrukturierung der Ligaeinteilung und Änderungen in der Spielordnung ist die organisatorische und inhaltliche Bedeutung der Verbandsgruppen gesunken. Damit entstand zumindest die Möglichkeit einer Veränderung.
Die enorme geographische Größe der VG 44 (die größte VG bundesweit) macht den gegenseitigen Austausch zudem schwer. Es wäre also notwendig, besonders aktiv zu sein und den Austausch zwischen den Clubs zu fördern. Stattdessen hat man in vielen Clubs den Eindruck einer Konsumentenhaltung frei nach dem Motto: „Das lass mal jemand anderen machen“

Dies Prinzip wurde eindrucksvoll belegt, als im Januar erfolglos ein neuer Vorstand gesucht wurde.  Nur mit der Bildung eines Notvorstandes, der drei Monate wenigstens den Spielbetrieb der VG sicherstellen konnte, ging es überhaupt weiter. Wieder waren mit Münster und Stadtlohn zwei der Aktivposten beteiligt. Und es war klar, dass dies der letzte Freundschaftsdienst an die VG sein sollte.

Dabei hat es sicherlich auch eine untergeordnete Rolle gespielt, dass es im Detail Uneinigkeit zu finanziellen Aspekten gab. Diese alleine ist aber nur ein Randnotiz; sie bildet den Anlass, mehr auch nicht.

Vor dem Hintergrund der Club-Passivität und der sinkenden Bedeutung von Verbandsgruppen im Spielbetrieb allgemein, überlegen die beteiligen Personen aus gegebenem Anlass also seit November 2024, ob und welche Alternativen es zu einer weiteren Mitgliedschaft in der VG 44 geben kann. Dabei wurde nach einer Lösung gesucht, die für alle Clubs sinnvoll sein kann. Die Gründung einer neuen VG scheint nach der Januarsitzung der VG dabei der beste Weg zu sein.

Die personellen Ressourcen sind da, Sach- und Fachkompetenz gibt es reichlich, Engagement, Motivation und die Bereitschaft zur Mitarbeit stimmen – die Wege werden etwas kürzer, warum also nicht. Als eigene Verbandsgruppe haben wir zumindest die Chance, im kleinen Kreis störungsfrei die Veränderungen anzustoßen, die wir für wichtig halten.

Dass wir das alles sehr viel lieber mit allen anderen Clubs aus der VG gemacht hätten, ist klar. Schließlich ist die Verbandsgruppe ein Teil unserer skatsportlichen Heimat.